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Frühjahrskonzert 2002

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Notenlicht für Tyrannosaurus Rex

Kritik zum Frühjahrskonzert aus den Badischen Neuesten Nachrichten

Ihre Feuerprobe bestand die Jugendabteilung des Völkersbacher Musikvereins Harmonie mit Bravour. Seit Oktober vergangenen Jahres musizieren die Jungen und Mädchen unter der Leitung von Eveline Bauer, beim Frühjahrkonzert übernahmen sie die Eröffnung mit der rhythmisch akzentuiert gespielten "Musikfabrik". In "Guns and Cowboys" stellten die jugendlichen Musiker das in kurzer Zeit erlernte Können eindrucksvoll unter Beweis. Schräge Töne, jeder spielt gerade so wie er will, stehen am Beginn jeder Probe, bis die Dirigentin energisch mit dem Taktstock aufs Pult schlägt und für Ordnung sorgt. Die "ganz normale Donnerstagsprobe" hatten die jungen Musiker als witzige Zugabe in petto und ernteten dafür nochmals kräftigen Applaus.

Dem lebenslustigen Weingott Bacchus widmete das Hauptorchester des Musikvereins mit der "Cortège de Bacchus" das erste Stück. Fanfaren und Marschrhythmus wechselten darin mit weinselig wiegenden Teilen ab. Auch in der Ouvertüre zu der Operette "Dichter und Bauer" von Franz von Suppé brachten die Musiker ihr Vermögen, Charaktere zu interpretieren wirkungsvoll zur Geltung. Klanglich dicht, in langsamem Tempo wechselte der eher melancholische Charakter des Dichters beim Auftritt des Bauern zu fröhlich tänzerischem Ausdruck.

Wiener Salonatmosphäre verbreitete das Orchester mit dem Walzer "Künstlerleben" von Johann Strauß. Besonders gut gelang den Bläsern dabei das normalerweise von den Streichern gespielte Pizzicato. Filmmusik und Big-Band-Sound bestimmten den zweiten Teil des Konzertabends. Ein Medley verschiedenster Tanzrhythmen aus der Verfilmung des Musicals "A Chorus Line" gehörte ebenso dazu wie der dumpf dröhnende Auftritt von Brachysaurus und seinem prähistorischen Zeitgenossen Tyrannosaurus Rex in der Filmmusik Jurrasic Park. Während die Bläser die beiden Hauptthemen melodisch vorstellten, erinnerten Paukenschläge und das Scheppern der Becken daran, dass die gefräßigen Ungeheuer hinter jedem Felsen lauern können. Damit es richtig schön gruselig wirkte, gab es als einzige Beleuchtung Notenlampen, im Saal waren alle Lichter verloschen.

"Doctor Drive" holte das Publikum aber gleich danach mit einem swingenden Jazzstück und Schlagzeugsolo in die Neuzeit zurück. Für die gleiche Begeisterung sorgte ein Medley von Liedern der Band Supertramp, darunter "It's Raining Again" und "Breakfast in America". Am Konzertabend gab es auch Ehrungen für langjährige aktive Mitgliedschaft. Seit 50 Jahren haben sich Horst Herm, Otmar Merklinger und Edmund Wipfler der Blasmusik verschrieben. Dafür erhielten sie die goldene Ehrennadel des Bundes deutscher Blasmusik von Michael Weber, Präsident des Blasmusikverbands Karlsruhe. Für 30 Jahre zeichnete er Ulrich Ochs mit der goldenen Ehrennadel des Verbands aus, die silberne Ehrennadel erhielt Dirk H. für 20-jährige Mitgliedschaft. Weitere sechs Mitglieder sind seit zehn Jahren aktiv dabei und erhielten dafür die bronzene Verbandsnadel. -bgr-